FIESE FRITTEN FILMABEND

Christoph Schlingensief - Mutters Maske (1988)

Wed - 16. Dec. 2015 - 21:00



Ahoi ihr Brötchen,

endlich wieder Frischfleisch aus Hausschlachtung. Frau Neumann war mit der Kettensäge im Keller unterwegs und kurbelt sich nun nen Wolf, damit es Mittwoch wieder frohlockend weihnachtlich durch die Hallen schallen kann: Kommt hier noch Mett hin?!

Unser Regisseur hat bei der Wahl des Filmtitels ein ganz klein wenig unser Stilmittel geklaut - seht selbst:

CHRISTOPH SCHLINGENSIEF - MUTTERS MASKE (1988)

Helge Schneider & Udo Kier in einem Film - wir sind erfreut!

Mutter Neumann schmiert Butter auf die Schrippen ab 20 Uhr - Filmbeginn ca. 21 Uhr.

Kommt wie immer zahlreich, hungrig und durstig!

Streber bringen böse Blumen mit:
Wer schreit hat recht.

Worum geht's:

Seinen Hang zum Ausverkauf gängiger Fließbandformate beweist Schlingensief mit MUTTERS MASKE (1988), einer freien Adaption des Films Opfergang (1944) von Veit Harlan. Unter Verwendung von Motiven aus Baudelaires Blumen des Bösen zeichnet er das Drama einer im Ruhradel angesiedelten Familie nach.

Das verhasste Erzählkino führt Schlingensief mit MUTTERS MASKE ad absurdum, indem er dessen Regelhaftigkeit selbst anwendet und überbeansprucht. Ein wichtiges Moment, auch für Schlingensiefs spätere Theaterarbeit: Er macht Bekanntschaft mit dem für ihn prägenden Stilmittel der Affirmation. Durch eine freiwillige Lächerlichkeit reduziert er seine Tragikomödie auf das Niveau einer Daily Soap.