die digitale düsseldorf 2018

LA TERZA MADRE

Sat - 24. Nov. 2018 - 21:00


im rahmen der digitalen düsseldorf 2018
geöffnet ab 21Uhr - beginn 23Uhr
der hut geht rum...

http://die-digitale.net/


LA TERZA MADRE

Düsseldorf im Winter 2015. Ein Elektronik-LiveAct steht alleine auf der Bühne und performt rhythmische Gebilde zwischen IDM und Avantgarde. Plötzlich klettert ein Mensch aus dem Zuschauerraum auf die Bühne, ergreift das Mikro und begleitet mit dadaesken Gesangs- und Textimprovisationen.

Beats und Stimme vermischen sich zu einem beispiellosen Konglomerat der musikalischen Geschichte zweier sich gerade kennenlernender Individuen. Das Publikum hält das ganze für geplant, denn das Zusammenspiel entwickelt sich mühelos und lässt glauben, dass die beiden Protagonisten schon seit langer Zeit zusammenarbeiten, was nach diesem Konzert auch so beschlossen wird… La Terza Madre ist geschlüpft.

Zusammen gehen sie jetzt zur "digitalen" auf eine Entdeckungsreise nach neuen Motiven, Sounds und textlichem Wahnsinn. Im Gepäck haben die beiden Musiker ihre ureigene Geschichte sowie einen ungebändigten Tatendrang neue Zusammenhänge zu erschließen: um Altem und Bewährtem den krachigen Faustschlag zu verpassen, also dem 'Vater unser' die 'terza madre' entgegenzustellen.

Dieter Nowatius aus dem sonnigen Süden Düsseldorfs singt, lautiert und textet seit seiner - gesanglich von Mutter und Onkel geprägten - Kindheit. Mit voller Bassbaritonstimme war er Anfang der 90er Jahre Sänger in diversen Düsseldorfer Punk und LoFi-Bands die in der Tapeszene unterwegs waren und Independent Alben herausbrachten. Nach zehn Jahren hängte der hauptberuflich in der Psychiatrie tätige Nowatius das Punkmikro an den Nagel und befasste sich fortan mit der Gestaltung eigener Alltagslieder, Noveltysongs und Lyrik sowie dem Bau von Musikinstrumenten aus Gebrauchsgegenständen. Nebenbei entstand ein Stand Up Comedian Programm unter dem Namen "Ditausgarath" mit perkussiver Unterstützung von Thomas Birtsch (Tom Bitch).

Der in der UdSSR geborene Boris Polonski erhielt in seiner Jugend eine klassische Violoncelloausbildung und Kompositionsunterricht. Doch am nachhaltigsten und fortan unüberhörbar prägte ihn die Entdeckung der Musik von Karlheinz Stockhausen im Alter von 12 Jahren. Er probierte sich an Kompositionen für verschiedene klassische Besetzungen sowie Theater- und Ballettmusik. Während seines Musikstudiums knüpfte er Kontakte in die Industrial- und kurze Zeit später in die gerade aufkeimende Technoszene. Die Violoncelli wichen endgültig einer progressierenden Synthisammlung.

1995 gründete Polonski mit Jaki Liebezeit (Can) und Dirk Herweg das Trio "Club Off Chaos" das neben weltweiten Liveauftritten bei EMI, Mute/USA sowie Eternity Rec. drei Alben veröffentlichte. Als Produzent und Remixer arbeitete Polonski u. a. mit Brings, Fetisch Park, Sign Ov Life und war Mitglied von E.A.T. mit Helmut Zerlett.