»Auch wenn der letzte Dirham ausgegeben, der letzte Nachtbus abgefahren und der letzte Gebetsruf verklungen ist – Miriam Spies findet immer einen Weg auf ihrer Reise durch Marokko. Ein Buch wie eine Ankunft ohne Abfahrt, wie eine Winternacht auf einem Dach, wie ein Souk, der niemals schließt.«
Marc Koch (SWR)
»Wie alle Reisen, ist auch die Reise durch Marokko, von der Miriam Spies berichtet, eine, die in ein inneres Niemandsland führt, von wo es keine Rückkehr gibt.«
Jürgen Ploog
Eine Winterreise an die abenteuerlichsten Orte Marokkos
Ob versteckte Herbergen, das beste Essen der Welt oder Schutzengel in Djellabas: In Marokko lauert Wunderliches hinter jeder Ecke. Und so begibt sich Miriam Spies im Winter, alleine und ohne nennenswertes Budget mitten hinein in dieses mythische Land. Die Reiseleitung überlässt sie dem Zufall. Per Anhalter, im Nachtbus und zu Fuß stolpert sie über ebenso märchenhafte wie sonderbare Geschichten. Sie isst mit einem Bettler zu Mittag, trinkt Tee bei einer englischen Dame und marokkanisches Bier in einer Fußballkneipe. Ein blinder Westsahara-Veteran gibt ihr eine geheimnisvolle Botschaft mit auf den Weg. In einer Studenten-WG plant sie beim Joint die Weltrevolution. Und dann war da ja noch die Sache mit dem König …
Miriam Spiesʾ Reiseroman ist eine Geschichte vom Unterwegssein durch eine fantastisch fremde Welt, von kauzigen, momenthaften Reisebegleitern, von Minutenfreundschaften, von schlaflos durchwachten Nächten und von skurrilen Lebenswegkreuzungen.
Ihre Reise führt sie nach Nador, Tanger, Chefchaouen, Essaouira, Marrakesch, Casablanca und Rabat. Die großen historischen Stätten wie den Djeema el Fna sucht sie ebenso auf wie die dunklen Ecken, die man angeblich besser meidet. Doch umgeben von Bettlern und Veteranen, Krämern, Löwenmüttern und Studenten lernt sie bald: In Marokko reist man nie alleine.
Augenzwinkernd und mit großer Zuneigung für Marokko stellt Miriam Spies den Lobliedern der alten Reiseliteraten die Wünsche und Träume der jungen Generation gegenüber und entwirft so ein mythisches Bild des winterlichen Marokko zwischen Grunge und Grandezza.
»Im Land der kaputten Uhren erzählt keine Abenteuer- und keine Aussteigergeschichte. Es geht in diesem Buch um die Reibungen, die erzeugt werden, wenn jemand wie die Autorin, westlich geprägt, mit wachem Verstand in Milieus eintaucht, zu denen sie durch ein ähnliches Alter und gemeinsame Interessen zwar einen Zugang hat. In denen sie jedoch nie aufgehen wird. Dazu hat sie als Deutsche zu viele Privilegien, genießt und beansprucht sie Freiheiten, die sich ihre marokkanischen Freunde alle erst erkämpfen müssen.
Spies ist interessiert an der Energie, die bei dieser Reibung entsteht. Nicht selten befeuert die ihren Humor. Es ist eine Kunst, Situationen so zu schildern, dass sich deren Komik auch jenen erschließt, die nicht dabei waren. Miriam Spies beherrscht sie vortrefflich. Deshalb wird eine grauenvolle Busfahrt, auf der sich mehrere Passagiere übergeben müssen, zur fulminanten Slapstick-Nummer. An deren Ende der erste Eindruck mal wieder nicht der richtige war.«
Stefan Fischer, Süddeutsche Zeitung vom 15. Oktober 2019
»Als Frau On the Road in einem muslimisch geprägten Land – Alltägliches wird zum Abenteuer und westliche Zivilisationsgewissheiten fliegen über Bord. Offen und vorurteilsfrei bewegt sich Miriam Spies im Fremden, um Vermittlerin zwischen den Kulturen zu werden. Ein packender Reisebereicht aus einem Land, das zwischen Tradition und Aufbruch oszilliert.«
Boris Kerenski (Mitherausgeber »Tanger Telegramm«)